Mit Anfang 20 galt meine ganze Leidenschaft
dem Theater. Ich habe dafür gelebt und ich habe es geliebt.
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Unschuld / Foto von A. Kriegenburg / zusammen mit Marco Massafra |
Aber mit Anfang 20 konnte ich nicht wissen, dass der Tag kommen würde, an dem plötzlich „Mutter zu sein“ zu meiner Idee von einem glücklichen Leben dazu gehöre würde. Mein Wunsch ein Kind zu haben und für es da zu sein war und ist größer als der Wunsch auf der Bühne zu stehen. Und das ist ein großes Glück für mich, da meine Idee von „Mutter sein“ mit dem Arbeitsalltag einer Bühnenschauspielerin schwer bis gar nicht vereinbar ist.
An die Stelle dieser einen, großen
Leidenschaft ist meine Partnerschaft und meine Mutterschaft (auch zwei
-schaften!) getreten und viele kleine und größere Dinge, die ich
leidenschaftlich gern tue wie zum Beispiel:
- Kaffee trinken - immer! zu jeder
Tageszeit - in rauen Mengen - mit Milch, ohne Zucker. Es gab Abende, an denen
ich mich vor dem Einschlafen auf den ersten Kaffee am Morgen gefreut habe.
- Kuchen backen. (Keine Torten!) Neuerdings
gemeinsam mit dem Zwerg.
- Kochen - am liebsten für viele
Menschen.
- Mir Sachen aus Stoff ausdenken
und anschließend nähen.
- Singen: früher Sopran, heute
mangels regelmäßigem Training eher alt.
- Gäste bewirten.
- allein sein.
- meine Nase ganz tief in die Dolde
eines Fiederbusches halten - tief einatmen.
- ganz viel Sekt trinken (nur
manchmal - eigentlich viel zu selten - Dora, Du fehlst hier!)
- Bloggen - eine recht neue
Entdeckung.
- dank des Bloggens: detailverliebt
durch die Gegend laufen und nach Fotomotiven Ausschau halten.
- Listen schreiben
Ich seh mir meine Liste an und finde: mein
Leben ist reicher geworden und viel bunter - und Theater ist schon eine
ziemlich bunte Angelegenheit. Und ja, manchmal sehnt sich etwas in mir nach der Bühne. Aber dann geh ich in die Küche, mach mir einen Kaffee, schneide mir ein
Stück vom gestern gebackenen Kuchen ab und denk an die viele Zeit, die ich mit
meinen Liebsten verbringen darf. Und dann zwickt es nur noch ein ganz kleines
bisschen.
Danke liebe Andrea und liebe Bine dafür, dass
Ihr mich mit Eurem „short stories“ Projekt zu dieser Liste inspiriert habt.
Danke für`s Lesen.
Danke Leben.
Alles Liebe
Eure Anna